Heute Teil 2 des Interviews mit dem neuen Frauentrainer Andy Schmidt

JM:

Im nächsten Jahr steht eine Spielklassenreform an. Du hast als Ziel angegeben, euch für diese neue Landesliga Baden zu qualifizieren. Was bedeutet diese Reform bzw. was wird aus der bisherigen Landesliga mit den vielen Staffeln? Und wo spielt man, wenn man nicht aufsteigt?

Andy Schmidt:

Es wird 2026/2027 unterhalb der Verbandsliga mit der „Landesliga Baden“ eine weitere eingleisige Liga in Baden geben, die aus meiner Sicht dafür Sorgen wird, dass durch eine weitere, ausgeglichenere Liga der Frauenfußball in der Region attraktiver wird. Derzeit ist es so, dass in den 4 Landesliga-Staffeln große Leistungsunterschiede zwischen den Teams bestehen, was zu hohen Ergebnissen und einem vorhersehbaren Rundenabschluss führt. Auch haben es Aufsteiger aus diesen Landesliga-Staffeln in der Verbandsliga, welche vermehrt durch Vereine aus städtischem Umfeld geprägt ist, mächtig schwer in der höheren Klasse sportlich zu bestehen. Betrachtet man die Vergangenheit der SG Dittwar/Tauberbischofsheim/Oberlauda trifft diese Problematik beinahe komplett zu. So gab´s in der Landesliga meist sehr hohe Siege zu verzeichnen und in der Verbandliga hingegen meist viel Lehrgeld zu zahlen. Wenn man so will, ist die neue „Landesliga Baden“ daher eigentlich wie gemacht für die SG und die Qualifikation hierfür daher das angestrebte Ziel. Sollte die Qualifikation hierfür nicht klappen, würde man in der nächsten Saison weiterhin in einer von dann nur noch 3 Landesliga-Staffeln spielen.

JM:

Wen siehst du als größten Konkurrenten um den Aufstieg?

Andy Schmidt:

Als den größten Konkurrenten sehe ich den Absteiger aus der Verbandsliga, den SC Klinge Seckach.

JM:

Wie willst du den Verlust der Toptorjägerin Sabrina Knüll nach Hoffenheim kompensieren?

Andy Schmidt:

Der Wechsel von Sabrina ist natürlich recht bitter. Allerdings sehe ich hierdurch auch absolut eine Chance für die Mädels enger zusammenzurücken und diese entstandene Lücke als Team gemeinsam zu schließen. Wir können Sabrina definitiv nicht eins zu eins ersetzen, aber als Mannschaft mit entsprechender taktischer Disziplin kann es uns gelingen. Den Aufwand, welchen wir für sportlichen Erfolg betreiben müssen, ist für jedes Teammitglied durch den Abgang von Sabrina und die (hoffentlich nur temporäre) berufliche Auszeit von Lisa Schneider definitiv größer, der Wert dieser sportlichen Erfolge steigt dadurch aber auch. Jeder Spielerin muss ihren Teil dazu beitragen, damit es am Ende hoffentlich was zu feiern gibt😉

JM:

Am 28.9. empfangt ihr im Verbandspokal mit dem FV Ettlingenweiher einen Verbandsligisten. Wie ist deine Erwartungshaltung?

Andy Schmidt:

Ich hoffe, dass man hier dann schon ein wenig was von meiner Spielidee auf dem Platz sehen kann, auch wenn es gegen einen starken Gegner aus der Verbandsliga geht. Ich möchte, dass wir uns in diesem Spiel nicht verstecken und den Gegner fordern. Grundsätzlich betrachte ich solche Spiele als sehr gute Tests, bei welchen die Spielerinnen was lernen und sich weiterentwickeln können, unabhängig vom Ergebnis. Wenn wir aus dem vollen Kader schöpfen können, sehe ich uns aber definitiv nicht chancenlos.

JM:

Wie läuft die Kooperation mit der zweiten Mannschaft und deren Trainer? So viel ich weiß trainiert ihr gemeinsam

Andy Schmidt:

Unsere zweite Mannschaft startet dieses Jahr in der Kreisliga Mosbach/Buchen/TBB nachdem in der letzten Saison der Leistungsunterschied zu den etablierten Landesligisten doch etwas zu groß war. Durch den Start in der Kreisliga Mosbach/Buchen/TBB wird sich die Mannschaft besser zurechtfinden können und sich sportlich auf ähnlichem Niveau messen können, was wichtig für die Entwicklung der Spielerinnen ist und für den Spaß am Fußball. Die Verantwortung für das Team haben dankenswerterweise Niko Gausrab und Janin Faulhaber als Trainer übernommen. Wir haben für beide Mannschafen einen Stammkader definiert, welche aber durchlässig sein werden. Wir möchten den Spielerinnen der zweiten Mannschaft die Möglichkeit geben, sich auch bei der ersten Mannschaft zeigen zu können und umgekehrt Spielerinnen der Ersten, die nicht gesetzt sind, Spielzeit in der zweiten Mannschaft geben. Sozusagen eine Win-Win-Situation. Derzeit trainieren wir meist gemeinsam, da insbesondere aufgrund der Urlaubszeit eine Trennung nicht erforderlich ist, zumal der Leistungsunterschied zwischen dem Großteil der Spielerinnen der zweiten im Vergleich zur Ersten nicht all zu groß ist. Da sind durchaus einige Spielerinnen dabei, die auch bei der Ersten eine sehr gute Rolle spielen könnten, aber beruflich oder privat ein wenig kürzertreten müssen bzw. wollen.

JM:

Gibt es sonst noch etwas, was du unseren Fans und Lesern mitteilen möchtest?

Andy Schmidt:

Ich darf mich bei den beiden federführenden Vereinen für die gute Aufnahme und bei Janin und Niko für die gute Übergabe bedanken. Zudem freut es mich, dass unsere Betreuerin „Sunny“ Hammrich auch weiterhin als wertvolle Stütze dem Team treu geblieben ist. Ich würde mich sehr freuen, wenn das Engagement und der Einsatz, der Mädels durch entsprechende Zuschauerzahlen gewürdigt wird und die Mannschaft sich über verdiente Unterstützung freuen kann.

Auch darf ich mich bei dir, Jutta, schon vorab für deine tollen Bilder bedanken, welche man sich Woche für Woche wirkliche gerne anschaut und sicherlich auch einen großen Beitrag für eine positive Außendarstellung des Fußballs in Tauber und Umgebung leisten.

JM:

Vielen Dank für das Interview


Dieser Artikel wurde veröffentlicht am 03.09.2025 um 10:01 von: (Aktueller Stand vom 03.09.2025 um 13:10)
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