Interview mit Tim Schlachter von Jutta Muck
Zeit für unsere „Pressechefin“ Jutta Muck, sich mit Tim Schlachter, Teil unseres Trainertriumvirats, über den Stand des Teams zu unterhalten.
JM:
Hallo Tim, vielen Dank für das Gespräch. Die Winterpause endet in einem Monat. Aber sicherlich seid ihr nicht tatenlos gewesen. Was hat sich in dieser Pause getan?
Tim:
Hallo Jutta, sehr gerne stehe ich dir für dieses Gespräch zur Verfügung. An dieser Stelle möchte ich mich bei dir, stellvertretend für meine Trainer-Kollegen und die gesamte Mannschaft, für deine Arbeit für den Verein bedanken. Das ist wirklich eine super Sache.
Zurück zu deiner Frage: Seit dem 28. Januar befinden wir uns wieder im Mannschaftstraining. Damit wir im athletischen Bereich gleich richtig loslegen können, haben die Spieler über die Winterpause individuelle „Hausaufgaben“ bekommen. Hier sollten sie speziell im Grundlagenbereich arbeiten, damit wir in der Vorbereitung den Fokus auf die fußballspezifische Ausdauer bzw. den fußballtaktischen Bereich legen können. Wir steuern das Ganze über eine App und das wurde von den Jungs auch sehr gut angenommen.
JM:
Wie geht es den Verletzten?
Tim: Mit Lars Schmidt, Mirko Papenhoff, Paul Rodemers und Maxi Redlich kommen wichtige Spieler nach längeren Verletzungen zurück. Diese müssen wir jetzt wieder an die Wettkampfbelastung heranzuführen, damit sie uns pünktlich zum Rückrundenauftakt helfen können, unsere Ziele zu erreichen.
Leider haben wir aber auch mit Hendrik Seethaler und Marcel Münch zwei Leistungsträger, auf die wir auf unbestimmte Zeit verletzungsbedingt verzichten müssen. Das trifft uns natürlich, denn individuell sind die beiden für uns nicht 1 zu 1 zu ersetzen. Das können wir nur im Kollektiv auffangen.
JM:
Gibt es schon Planungen für die nächste Saison?
Tim:
Anthony Stein wird aus familiären und beruflichen Gründen das Traineramt am Ende der Saison niederlegen; er bleibt dem Verein aber weiterhin eng verbunden. Zur neuen Saison werden somit Philipp Kircher und ich als Trainerteam für die 1. Mannschaft verantwortlich sein.
Es wurden seit November sehr viele Gespräche mit den „Bestandsspielern“ geführt. Alle Spieler bleiben dem Verein erhalten, jedoch werden einige wenige zum Ende der Saison kürzertreten und den Weg in die Spielgemeinschaft Impfingen/TBB 2 gehen. Zudem sind wir noch in Gesprächen mit externen Spielern, die unsere Mannschaft punktuell verstärken würden. Zu vermelden gibt es hier aber bisher noch nichts.
JM:
Ein Triumvirat als Trainerteam. Dazu noch ein Torwarttrainer. Wie muss ich mir das vorstellen? Gibt es eine Aufgabenteilung oder wie läuft das im Training und während dem Spiel ab?
Tim:
Auf den ersten Blick scheint die Menge an Trainern bei uns sicher kurios; auch ich war vor der Runde gespannt, wie das funktionieren wird. Das Fazit nach 7 Monaten fällt aber ausnahmslos positiv aus: Wir haben alle unterschiedliche Charaktere, mit unterschiedlichen Stärken (& auch Schwächen ????), die wir versuchen bestmöglich einzubringen. Im Gesamtpaket, also im von dir bezeichneten Triumvirat, ergänzen wir uns einfach richtig gut. Das soll nicht heißen, dass wir immer einer Meinung sind – im Gegenteil. Wir diskutieren oftmals auch kontrovers, aber zu jeder Zeit auf einer sachlichen Ebene, wo jeder auch offen für die Standpunkte der anderen ist. Das heißt auch, dass man als Einzelperson ab und an Kompromisse eingeht, für das große Ganze ist das aber natürlich gewinnbringend. Und das ist auch unsere große Stärke – wir ergänzen uns einfach sehr gut! Eine Aufgabenteilung gibt es natürlich auch bei uns, sonst würde das nicht funktionieren.
Jens Külsheimer dürfen wir natürlich auch nicht vergessen, der herausragende Arbeit bei unseren Torspielern leistet; alle haben sich wirklich klasse entwickelt. Das ist natürlich der Verdienst von Jens.
Auch der Spielausschuss, also Tobias Frei und Mario Fleischer, leistet im Hintergrund tolle Arbeit. Das haben wir speziell bei den Spielergesprächen gemerkt, wo sie federführend tätig waren. Auch bei den beiden gibt es eine Aufgabenteilung.
Wie du merkst, sind wir ein großes Team rund um die Mannschaft, welches untereinander aber sehr gut harmoniert.
JM:
Ich gehe davon aus, dass der Landesligaaufstieg weiterhin euer Ziel ist. Wie realistisch ist dieses Ziel? Und wen siehst du als größte Konkurrenten um den Aufstieg?
Tim:
Vor der Saison haben Trainerteam, Abteilungsleitung und Mannschaft einstimmig das Ziel Aufstieg ausgegeben. Daran müssen wir uns messen lassen. Das wollen wir aber auch. Natürlich lief die Vorrunde nicht so, wie wir uns das vorgestellt haben. Dass wir auch vom Verletzungspech verfolgt waren, ist unbestritten. Jedoch sollten wir nicht den Fehler machen und dies immer als Ausrede vorzuschieben – damit würden wir es uns zu einfach machen. Wir haben einen großen Kader, in dem alle Spieler den Anspruch haben, in der 1. Mannschaft des TSV Tauberbischofsheim zu spielen. Das wird auch in den Spielergesprächen so artikuliert. Hier erwarten wir von allen Spielern einfach noch mehr. Auch wenn wir Ausfälle haben, haben wir noch genügend Qualität im Kader, um unsere Ziele zu erreichen.
Generell bin ich der Meinung, dass nur wir selbst den Ausgang der Spiele in der Kreisliga bestimmten. In der Vorrunde konnten wir einfach oftmals nicht die Qualität auf den Platz bringen, die wir von unserer Mannschaft erwarten. Somit haben wir auch verdientermaßen viele Punkte abgegeben, weil wir einfach nicht gut genug waren.
Das haben wir aber intern aufgearbeitet und im November auch eine gute Reaktion gezeigt. Daran gilt es anzuknüpfen. Das werden wir auch tun. Die Mannschaft ist gewillt, eine starke Rückrunde zu spielen. Das merkt man bereits in den ersten Einheiten.
Natürlich muss man Großrinderfeld als den größten Konkurrenten nennen. Hier sind wir jetzt in der Rolle des Jägers und werden alles daransetzen, um ihnen das Aufstiegsrennen so schwierig wie möglich zu machen. Das wird kein leichtes Unterfangen, aber dennoch, und hier wiederhole ich mich, entscheiden wir mit unseren Leistungen über den Ausgang im Meisterschaftsrennen. Rufen wir unsere Qualität dauerhaft ab, sind wir allemal in der Lage, Großrinderfeld noch abzufangen.
JM:
Ihr hattet am Samstag ein Testspiel? Wie lief es?
Tim:
Das Testspiel in Löffelstelzen haben wir 5:2 verloren. Hier haben wir zwei unterschiedliche Gesichter gezeigt. Die erste Halbzeit war wirklich gut – wir waren aktiv und konnten dem Spiel unseren Stempel aufdrücken. Das hat sich nicht nur an den vielen Torchancen gezeigt, auch konnten wir den Gegner frühzeitig unter Druck setzen und somit einige Ballgewinne provozieren. Hier wurden die Vorgaben gut umgesetzt. Die zweite Halbzeit war wiederum nicht gut. Wir wurden passiv, konnten im Anlaufverhalten keinen Druck auf den Gegner ausüben, der uns dann auch überlegen war. Das hatte unterschiedliche Gründe. Diese sind bekannt und wir werden hier auch in der Vorbereitung noch Schwerpunkte setzen. Grundsätzlich fehlte aber in der zweiten Halbzeit auch ein wenig die Bereitschaft, den Gegner vor Aufgaben zu stellen. Das haben wir in der ersten Halbzeit deutlich besser gemacht, wo wir auch mit einer 2:1-Führung in die Pause gegangen sind.
Zu allem Überfluss haben sich auch noch Steffen Lotter und Lukas Pilionis bereits in der ersten Halbzeit verletzt. Hier hoffen wir, dass die Verletzungen nicht schwerwiegend sind. Hier müssen wir aber erst einmal die nächsten Tage abwarten.
JM:
Die Rückrunde startet gegen Reicholzheim im heimischen Stadion. Das Hinspiel endete torlos. Alle erwarten natürlich ein Sieg. Und natürlich hoffen alle, dass diese Runde zu Ende gespielt werden kann. Liegt dir noch was am Herzen, was du unseren Lesern sagen möchtest?
Tim:
Auch ich hoffe, dass wir trotz der aktuell hohen Inzidenzen, nach zwei abgebrochenen Spielrunden wieder eine Spielzeit zu Ende bringen. Das wäre für den gesamten Amateurfußball enorm wichtig. Man merkt schon, dass die Pandemie den Amateursport verändert hat.
Uns allen wünsche ich eine gesunde Rückrunde und freue mich schon darauf, unsere Fans zum Rückrundenauftakt im heimischen Tauberstadion wiederzusehen.
JM:
Vielen Dank, dass du dir die Zeit für das Interview genommen hast.